Geschichte

Vor der Begradigung des gewundenen Birsig-Verlaufs um 1944/45 mündete der heutige Strängenbach bei der Landesgrenze in den Birsig, etwa dort, wo sich heute die kleine Fussgängerbrücke befindet.

Im Zuge der Güterzusammenlegung und der Entwässerung der Landwirtschaftsflächen wurde der Birsig begradigt und die Einmündung des Strängenbachs nach Westen verlegt.  Die sumpfige Fläche zwischen den beiden Bächen wurde damit entwässert und frei für eine Nutzung.

Die Fläche wurde ab 1955 als Standort für die Entsorgung von Abfällen aus Haushalt und Landwirtschaft genutzt. Erst 1969 hat der Kanton die Deponie der Abfälle bewilligt.

In der Folge hat die Gemeinde Rodersdorf die Deponie vergrössert und durch einen aufgeschütteten Damm aus lehmhaltigem Material abgegrenzt. Im Jahr 1984 wurde die Deponie geschlossen, seither werden die Siedlungsabfälle der Gemeinde Rodersdorf in der Verbrennungsanlage Basel entsorgt.

Die aufgegebene Deponie wurde mit Lehm bedeckt und in der Senke, die noch nicht mit Abfall aufgefüllt worden war, bildete sich durch das einfliessende Meteorwasser ein Tümpel, der periodisch austrocknet. Die Gemeinde hat die Häxematt in der Folge als Naturschutzgebiet ausgeschieden. Seit 1989 wird das Gebiet von der Gemeinde und von vielen Freiwilligen gemäss einem Pflegemanual gepflegt und weiterentwickelt. Zurzeit bietet das Gebiet wertvolle Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten.

Seit 2006 ist die Häxematt im Kataster der «belasteten Standorte mit Untersuchungsbedarf» eingetragen. Die Gemeinde veranlasste 2022 eine genauere Untersuchung der ehemaligen Deponie. In einem ersten Schritt wurde eine historische Untersuchung vorgenommen. Aufgrund der Resultate wird im Jahr 2024 eine technische Untersuchung veranlasst werden müssen. Die abschliessende Bewertung der Untersuchungsresultate wird dann die Grundlage für das weitere Vorgehen sein.

Text: Reto Suter, August 2023

Quellen: D. Weber, Pflegemanual Häxematt, 2006; E. Flückiger, www.fischkopf.ch , 2020; Joppen&Pita, Bericht zur historischen Untersuchung der Häxematt, 2022; T. Bürgi, R. Matthes, Rodersdorfer Nachrichten, 2023